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Wir schreiben den 14. April 2015: Nach zwei Wochen Pause (Osterferien) ging es an diesem Spieltag gegen den Tabellenletzten Ismaning 1 für uns um alles oder nichts: Jetzt musste ein Sieg her, um die Abstiegsplätze zu verlassen! Eine Niederlage hingegen hätte uns praktisch den Klassenerhalt gekostet. Für Spannung war also gesorgt.

Die erste Entscheidung fiel bereits nach 75 Minuten an Brett 7: Hier gingen sich Martin und sein Gegner in einer geschlossenen Stellung aus dem Weg, und offensichtlich waren beide friedfertig eingestellt: Das Remisangebot im 15. Zug nahm Martin nach kurzer Konsultation mit dem Mannschaftsführer an. Die nächste Partie legte die Richtung fest, nach der es heute laufen sollte: Christian hatte an Brett 5 mit den weißen Steinen eine aussichtsreiche Stellung aufgestellt und prompt griff sein Gegner im 28. Zug per Le3 fehl: Der Bauernhebel c3-c4 mit Abzug auf eben diesen Läufer sorgte für eine sehenswerte Schlussattacke und die 1,5-0,5-Führung:

Heiko, unser Mann an Brett 8, hatte als Schwarzer früh die Initiative ergriffen: Ein auf e4 implantierter Springer sorgte bald für Druck im weißen Lager. Auch die Bauernkette d5-c6-b7 sah in Verbindung mit dem fianchettierten Königsläufer des Weißen vielversprechend aus. Als Weiß den Se4 endlich beseitigen konnte, drohte nächstes Ungemach: Heiko sorgte für den Abtausch des Fianchetto-Läufers und befestigte per Bauer schlägt f3 den entscheidenden "Sargnagel". Den Rest (Dh3, Überführung des Turms auf die h-Linie) wollte sich sein Gegner nicht mehr zeigen lassen und gab auf. 2,5-0,5!

Als nächstes beendete Stefan an Brett 3 seine Partie: Er konnte mit Weiß zunächst nur einen leichten Vorteil durch den Gewinn des schwarzen Bauern auf h7 zu verbuchen. Im Gegenzug war er in seiner Entwicklung leicht eingeschränkt, nachdem er seinen Läufer auf b1 parkte und damit den Ta1 für lange Zeit aus dem Spiel nahm. Im weiteren Verlauf sorgte Stefan allerdings im Zentrum für immer mehr Verwirrung und lockte den schwarzen König ins freie Feld. Als dann der Läufer über a2 und der Ta1 auch ins Spiel fanden, gab Stefans Gegner in hoffnungsloser Stellung auf. Stark gespielt! Neuer Spielstand: 3,5-0,5.

Und dann war es schon geschafft: Lars an Brett 1 machte den Mannschaftssieg klar! Als Anziehender hatte er sein gewohntes System gewählt, auf das sein Gegner unkonventionell reagierte: Nach dem weißen 0-0 zog er, bei noch unrochiertem König, g5!?. Lars konterte per f4! und nahm damit dem schwarzen Angriff den Wind aus den Segeln. Nach dem schwarzen 0-0-0 holte Lars dann zum Gegenschlag aus: die Bauern auf d5 und c5 in Kombination mit dem Tb1 auf der halboffenen Linie machten gewaltig Druck, und als zusätzlich noch ein weißer Springer dazukam, reichte Lars´ Gegner die Hand über das Brett. 4,5-0,5 - warum kann nicht jeder Wettkampf so laufen?

An Brett 7 sorgte Artur als Schwarzer für eine spannende Partie der anderen Art: Er ließ sich schon in der Eröffnung sehr viel Zeit, um seine Verteidigung akkurat aufzubauen. Man halte fest: Nach zehn Zügen hatte Artur bereits 36 Minuten verbraucht, sein Gegner deren 3. Allerdings konnte Artur einen auf a4 gewonnenen Mehrbauern für sich verbuchen. Dennoch, das Zeitkonto schrumpfte unaufhörlich: Nach Vollendung des 16. Zugs stand es 27 zu 94 Restminuten. Ob Artur sich etwa bei Felix das Schachspielen abgeschaut hat? Doch allen Bedenken der Zuschauer zum Trotz, spielte er wie sein "Vorbild" die letzten 20 Züge in 15 Minuten ohne groben Schnitzer und hielt den Mehrbauern bis zur Zeitkontrolle im 40. Zug (bei 10 Sekunden Rest). Leider war der Mehrbauer in der entstandenen geschlossenen Stellung für einen Sieg nicht genug, sodass sich beide Kontrahenten kurz danach auf Remis einigten: 5-1 für Zugzwang.

Eigentlich hätte Julians Partie an Brett 4 schon viel früher enden können, doch sein Gegner hatte wohl noch Lust am Klötzchenschieben und verteidigte eine Stunde lang geduldig ein Endspiel mit Springer+Bauer gegen Turm+3 Bauern. Doch von von vorne: Julian hatte sich als Nachziehender solide aufgestellt und die sich öffnende b-Linie für seinen Turm genutzt. Nach dem Einstieg über Tb2 hatte Weiß mit zahlreichen Schwächen im eigenen Lager zu kämpfen und war gezwungen, nach Tf8xf2 sowohl Bauer als auch die Qualität geben. Ab diesem Moment war Julian der Sieg nicht mehr zu nehmen, auch wenn noch länger weitergespielt wurde. Es stand 6-1!

Diesmal war es Deniz, der nach über 4 Stunden an Brett 2 für den Schlusspunkt sorgte: Er wählte - wie schon in Garching gesehen - seine gewohnte Verteidigung und rückte konsequent mit seinen Bauern am Damenflügel vor. Sein Gegner parierte zunächst alle Drohungen und konterte, nachdem ein Bauernverlust nicht mehr zu vermeiden war, mit der Bildung eines zentralen Freibauern auf d6. In der sich anbahnenden Zeitnot behielt Deniz die Nerven, behielt die ausgelegten weißen Fallen im Blick und bewachte zuverlässig den Freibauer auf d7, den möglichen Einschlag auf f7 und die schwarze Grundreihe. Im Turmendspiel zeigte Deniz dann seine schachlichen Qualitäten:

Am Ende des Tages fuhren wir also mit einem glorreichen 7-1 nachhause und haben den Klassenerhalt praktisch in der Tasche. Wir sehen uns zur letzten Runde in einer Woche daheim im Ledigenheim gegen Markt Schwaben!

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