OIS 2014 – Abschlussbericht
 
Nun dauert es ein ganzes Jahr, bis Stephan wieder verkünden darf:
„Noch zwei Minuten bis Rundenbeginn!“
„Noch eine Minute bis Rundenbeginn!“
 
Ich hatte beständig allergrößte Laune, einen Ghettobluster heranzuschleppen und „Final Countdown“ von „Europe“ anstimmen zu lassen…
 
Es war ein schönes Turnier. Angenehme Spieler, souveräne Turnierleitung.
 
Freundliche Handballer, die neugierig fragten: „Was ist das für eine Veranstaltung?“ und auf die korrekte Antwort „Das Offene Internationale Schachturnier von München“ begierig wissen wollten: „Sind da auch ausländische Großmeister dabei?“. Die wiederum vor lauterer Wahrheit strotzende Antwort lautete: „Ja“.
 
Da war das Staunen groß.
 
Dass die Sportsfreunde nun möglicherweise an Carlsen, Anand und Kramnik gedacht haben und sich vor lauter Ehrfurcht – oder vielleicht, weil sie annahmen, sie müssten Eintritt zahlen – nicht in den Turniersaal getraut haben, da kann ich nichts für…
 
GM Egor Krivobodorov siegte tatsächlich in der Manier eines Kasparow oder Fischer: Kam zu jeder Runde zu spät ans Brett und ließ den Gegnern dann keine Chance. Am Ende hatte er einen ganzen Punkt Vorsprung auf das Feld.
 
Und in diesem Feld tummelten sich:
 
Christoph, der ein sowohl solides als auch starkes Turnier ablieferte. In sieben Partien spielte er konsequent auf nur zwei Ergebnisse und totalisierte hieraus, eben ohne jemals in Verlustgefahr zu geraten, + 4 = 3. Nur gegen IM Köpke wogte der Kampf mal hin, mal her – am Ende war es auch hier Unentschieden. Ein kurzzügiges Remis gegen den Turniersieger in der letzten Runde brachte ihm den verdienten dritten Platz.
 
Martin lieferte neun ausgekämpfte Partien ab – d. h. er ließ sich auch von respektabler Gegnerschaft nicht „übers Brett schieben“. Im Gegenteil: In der Mitte des Turniers war deutlich mehr drin. Da gebrach es bisweilen an der letzten Konzentration, da spukten Gespenster über das Brett – wer kennt das nicht? Zwei Siege zum Abschluss hievten ihn über die 50%-Marke – sein erklärtes Ziel – und das reichte sogar für einen Preis in der Ratinggruppe.
 
Die Partien von Lars gestalteten sich turbulent – mir war bis dahin gar nicht bewusst gewesen, mit welcher Leidenschaft unser Nordlicht bereit ist in allen Lebenslagen Leicht- und Schwerfiguren zu Hauf in des Feindes Bauernwall zu dreschen. Leider führte dieser Wagemut nicht immer zum Matt sondern bisweilen zum Konkurs mangels Masse. Am Ende kam er mit 4,5 im Mittelfeld ein.
 
 
Boris schrammte nur knapp an einer Platzierung unter den Top Ten vorbei (6,0 Punkte / 12. Platz).
 
Lili-Anne hatte sich als Ziel gesetzt unter die ersten Zwanzig zu kommen und reüssierte in ihrem Bestreben (5,5 / 17.).
 
Abhinav (5,0 / 32.) und Oleksiy (5,0 / 38.) spielten unauffällig, aber erfolgreich.
 
Ron (3,5 / 69.), Reinhard (3,0 / 81.) und Marc (2,5 / 84.) haben Spielpraxis gesammelt und Gerti hat tapfer durchgehalten
(1,0 / 93.). Merke: Ihr Punkt war nicht Freilos, sondern im Wettstreit mit Susanne Schwarz errungen – das ist die Lady mit dem allgegenwärtigen Stofftier.
 
Die längste Partie der Schlussrunde spielte Erika und scherte sich einen Deut darum, dass die Preisträger dessentwegen möglicherweise ihre Briefumschläge erst nach 16:30 Uhr erhalten. Sowas nenne ich gesunden Egoismus – im Sinne von: Auch mal an sich selber denken und nicht immer nur daran, dass es die anderen bequem haben. Am Ende wurde ihr Kampfgeist mit einem vollen Punkt und einer Platzierung in der ersten Hälfte belohnt.
 
Und zuletzt verteilt der Chronist einen Sonderpreis
an die schönste teilnehmende Dame gemäß den Kriterien
Attraktivität & Widerspruchsgeist.
 
The very special award goes to:
 
Szilvia
 
Bis zum nächsten Jahr!
 

Anm. der Redaktion
Ergebnis unserer Mitglieder sortiert nach Turnierleistungen
Name Turnier Leistung Anmerkung
Christoph OIS A 2326  
Martin L. OIS A 2041  
Lars OIS A 1922  
Lilianne OIS B 1745  
Boris OIS B 1735  
Abhinav OIS B 1698 Jugend +97 super Leistung
Oleksiy OIS B 1583  
Ron OIS B 1442 Jugend +47 klasse Leistung
Marc OIS B 1185  
Reinhard OIS B 1093  

 

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