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Mit deutlicher Verspätung erscheint nun endlich der Bericht zur 7. Runde unserer Zweiten in der Landesliga. Diese fand am 05. März statt, glücklicherweise mit 8 Spielern. Mannschaftsleiter Markus hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein vollständiges Team zusammenzubekommen – und es gerade so geschafft. Diese Saison läuft insofern unglücklich, als dass einige Stammspieler selten oder gar nicht spielen. Eine ersatzgeschwächte Mannschaft war besonders in dieser Runde wenig hilfreich – es ging nämlich zu den Schachfreunden Augsburg, welche die Tabelle anführen und in ihrer Stammaufstellung 3 GMs, einen IM und 2 FMs haben. Die Gegner traten nicht in Bestbesetzung an, waren uns aber nominell trotzdem haushoch überlegen.

Alex (1, w) kam über eine ungewöhnliche Zugfolge in eine Stellung, die in ähnlicher Form oft nach der geschlossenen Philidor-Verteidigung entsteht. In der Partie wurde aber d3 anstelle von d4 gespielt. Das ganze lief recht ereignislos, mit wenig Action im Zentrum. So einigten sich die beiden IMs im frühen Mittelspiel auf Unentschieden.

Leider sollte dies tatsächlich der einzige Brettpunkt für uns bleiben...

 

Sehr spannend war es bei Felix (2, s). Er trat gegen einen GM an und kämpfte sich bis zum Endspiel durch. Beide Seiten hatten einen Läufer (gleiche Felderfarbe) und 4 Bauern, die allerdings ungleich verteilt waren (Felix hatte 3 vs 2 am Damenflügel und 1 vs 2 am Königsflügel). Die Remischancen standen somit ziemlich gut. Leider konnte der GM unseren Mann ausmanövrieren und gewann einen der Bauern am Damenflügel, was entscheidend war. Wenige Züge später gab Felix auf.

 

Felipe (3, w) erging es noch schlimmer. Er kam gut aus der Eröffnung und in ein langwieriges Mittelspiel. Nachdem die Damen getauscht waren, wirkte die Position etwas defensiv, da sein Gegner am Königsflügel die Bauern nach vorne schob, aber nicht viel schlechter für ihn. In Zeitnot machte Felipe einen entscheidenden Fehler – er zog einen Bauern vor, der ein fatales Springerschach verhindert hatte. Danach ging es nur noch bergab und seine Bauern fielen einer nach dem anderen. Resultat: eine weitere 0 für uns...

 

Jason (Berichterstatter, 4, s) und sein Gegner spielten die Eröffnung schnell, da sich beide auskannten. Das Mittelspiel war lange Zeit ausgeglichen, bis ich einen unnötigen Bauerntausch machte. Das gab dem gegnerischen Läufer ein wichtiges Feld im Zentrum. Die restliche Partie war ein langes Leiden, das erst im Endspiel beendet wurde.

 

Martin Erik (5, w) bekam ein interessantes Gambit vorgesetzt, das er aber ablehnte. In typischer Manier zog er seine Bauern am Königsflügel nach vorne, um anzugreifen. Da klappte aber nicht, da zu viele Figuren getauscht wurden. Nun zeigte sich die Schwäche der vorgezogenen Bauern – Martin musste sich verteidigen und leitete schließlich in ein Läuferendspiel über, das deutlich besser für seinen Gegner war, da dieser einen Freibauern hatte. Als Martin die Läufer abtauschte, war das Bauernendspiel verloren.

 

Stefan (6, s) spielte die seltene Aljechin-Verteidigung, in der Schwarz indirekt um das Zentrum kämpft und Weiß zunächst das Bauernzentrum überlässt. Das ging in dieser Partie aber ziemlich daneben – Stefans Gegner entwickelte sich mit Tempo, rochierte lang und beendete das Spiel mit kraftvollen taktischen Schlägen noch in der Eröffnungsphase.

 

Neben der Niederlage von Felix war wahrscheinlich die von Markus (7, w) die bitterste. Er musste sich aus der Eröffnung heraus ständig verteidigen, was ihm aber überzeugend gelang. Das Resultat war ein ausgeglichenes Endspiel, in dem er einen Läufer und sein Gegner einen Springer hatte und beide gleich viele Bauern. Leider spielen im Turnierschach auch die Bedenkzeit und die Nerven eine Rolle – nach 5,5 Stunden und kaum noch Zeit auf der Uhr verrechnete sich Markus und ließ zu, dass sein Gegner seinen Springer für einen Freibauern opfern konnte. Markus' König musste den Springer nehmen und war somit zu weit weg, um den Vormarsch der gegnerischen Bauern zu verhindern, die locker mit dem unglücklich platzierten Läufer fertig wurden.

 

Der kurzfristig eingesprungene Kadir (8, s) spielte eine seltene Variante der Schottischen Partie. Diese verlief leider recht einseitig. Der Gegner griff früh am Königsflügel an und ergriff mit einem Bauernopfer die Initiative. Kadir war gezwungen, kurz zu rochieren, um kein Material zu verlieren. Sein König stand dadurch aber völlig offen und konnte dem gegnerischen Angriff nicht lange standhalten. Kadir gab eine Qualität auf, was aber nicht half – sein Gegner leitete in ein elementar gewonnenes Bauernendspiel mit entferntem Freibauern über.

 

Alles in allem hatten wir mit einer Niederlage gerechnet, aber nicht mit einer derartigen Klatsche. Einige Brettpunkte wären da noch drin gewesen.

Da wir (vor der Veröffentlichung dieses Berichts) auch noch gegen den SK Kriegshaber verloren haben, müssen wir in der letzten Runde alles geben, um den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern. Auch das wird uns nur mit Schützenhilfe gelingen... wir hoffen auf das Beste.